Vom Sein, vom Bewußtsein und vom fehlenden Schnee

Die Bilder mußten weg. Raus aus dem aufgegebenen Büro. Große Bilder und kleine Bilder. Fotodrucke. Originale. Lithographien. Alles mögliche, was einem den Aufenthalt in einem Büro verschönern kann. In Grenzen natürlich. Aber allesamt zu groß für mein kleines Auto. Kein Problem. Wozu gibt es schließlich Autovermieter. Also flugs einen Lieferwagen gemietet. Auf dem Weg zum Firmenparkplatz Smalltalk mit dem Vermieter. Wie das Geschäft denn so laufe, war meine arglose Frage. Schlecht, ganz schlecht, war die Antwort. Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Uns fehlt der Schnee. Ich dachte, ich hätte da was falsch verstanden. Nein, nein, erläutert der Autodealer, Schnee bedeute immer auch Unfälle und Blechschäden. Also Vermietungen von Autos. Schnee ist sozusagen die immanente Wirkkraft des Autovermietungsgeschäfts in den Wintermonaten. Milde Winter sind gut für Autofahrer. Milde Winter sind schlecht fürs Geschäft der Autovermieter. Das Sein bestimmt das Bewußtsein. Ein Autovermieter untermauert den fulminanten Satz von Karl Marx auf seine Weise.

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