“Ich habe mich am Wochenende nochmals mit meiner Doktorarbeit beschäftigt, und es war richtig, dass ich gesagt habe, dass ich den Doktortitel nicht mehr führen werde.” Mit diesen Worten zitiert der Tagesspiegel heute Karl Theodor zu Guttenberg. Gestern noch waren alle Vorwürfe gegen ihn “absurd”. Gestern bestand er noch darauf, daß er seinen Doktor nach Prüfung durch die Uni später wieder führen werde. Peinlich und armselig, der gegelte Adelssproß. Ein Rückzug auf Raten, in adligen Dosen. Wer gibt eigentlich diesem Dünkel das Recht, nach Gutsherrenart über seinen Doktortitel zu entscheiden, nach Gutsherrenart mit Gesetzen und Promotionsordnungen umzuspringen? Niemand. Das ist nur ein angemaßtes Recht. Die Universität entscheidet. Nur die Universität. Einfach zurückgeben kann man einen solchen akademischen Grad nicht. Auch der Freiherr nicht. “Ich habe diese Arbeit selbst geschrieben. Ich stehe dazu, aber ich stehe auch zu dem Blödsinn, den ich geschrieben habe”, so zitiert der Tagesspiegel zu Guttenberg weiter. Blödsinn? Nein, nein, lieber Freiherr. Blödsinn, so eine Art Dummer-Junge-Fehler, das lassen wir Ihnen nicht durchgehen. Das Ganze war ein schlichter Betrug. Ich will nicht von Leuten regiert werden, die glauben, sie stünden jenseits der Regeln, die für alle gelten, außerhalb der Gesetze. Ich will nicht von Leuten regiert werden, die die Ordnung nach Gutsherrenmanier außer Kraft setzen für den eigenen miesen Vorteil.