Tag: 23. Juni 2010

Tag des Öffentlichen Dienstes

Heute ist mal wieder ein Tag für die ausgelutschtesten Beamtenwitze. Denn: Heute wird der Tag des öffentlichen Dienstes begangen. Vorgeschlagen von den Vereinten Nationen. Beamte sind faul und bräsig, so das bekannteste Klischee. Indes kennen Beamte keine 35-Stundenwoche. Die Regel sind 41 Arbeitsstunden. Und: Überstunden werden in aller Regel nicht bezahlt. Beamte sind auch nicht teurer als Angestellte. Das hat jedenfalls der Bundesrechnungshof berechnet. Wir haben zuviele Beamte, der Staat, der öffentliche Dienst ist aufgebläht. So ein weiteres Klischee. Falsch. Hierzulande sind etwa 12,5% aller Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. In Großbrittanien sind es 22%, ein Drittel sogar in Dänemark und Schweden. Zwischen 1995 und 2006 hat die Anzahl der Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes stark abgenommen, von 5,3 Millionen auf 4,5 Millionen. Öffentlicher Dienst, das sind nicht nur einfach Kommunal-, Bundes- oder Landesbeamte. Öffentlicher Dienst sind Lehrer, Polizisten, Richter, Staatsanwälte, Sozialarbeiter, Standesbeamte, Schulen und Hochschulen, Wasserwerke, Müllabfuhr, Verkehrsbetriebe, Sozialversicherungen, Wirtschaftsförderung, Orchester, Lebensmittelkontrolle, Finanzamt, Ärzte, Pflegerinnen, Soldaten, Psychologen, Gefängnisse, Straßenbau, Musiker, Ordnungsämter und vieles, vieles mehr, was den Bürgern das Dasein erst ermöglicht und auch erleichtert. Also. Keine Beamtenwitze heute.