“Splendid isolation” heißt wörtlich übersetzt: „Großartige Isolation“ und ist ein Begriff aus der britischen Politikgeschichte des späten 19. Jahrhunderts. Splendid isolation bedeutet für Großbritannien, sich seine Insellage zunutze zu machen. Und das machen die Briten denn auch. Immer mal wieder. Auch am 30. Dezember 1967. Seit diesem Tag unterscheidet sich das Leben auf den Britischen Inseln durch ein kleines, aber umso delikateres Detail mehr vom Rest der Welt. Immer wieder freitags nämlich lief den britischen Katholiken das Wasser im Munde zusammen, wenn die – anglikanische – Inselbevölkerung sich den Braten schmecken ließ. London ist weit genug weg von Rom. Und also gestatteten die katholischen Bischöfe sich und ihren katholischen Insel-Schäfchen eine Sonderrolle und strichen das freitägliche Fleischverzehrsverbot. Überall sonst aber auf der Welt bleibt die katholische Kirche die Wahrerin eherner Grundsätze und Dogmen. Und freitags gibt es Fisch.
Was soll man da kommentieren? Die ganze Welt sieht sich doch ständig als Ausnahme. Was für den einen gilt, gilt für den anderen noch lange nicht.