Tag: 8. Dezember 2009

“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”

Ein Sprichwort, eine Metapher. Komplizierte Sachverhalte können mit einem Bild oder einer bildlichen Darstellung oft einfacher erklärt und vermittelt werden. Und ein Bild macht meist einen stärkeren Eindruck auf den Betrachter als ein umfangreicher Text. Entstanden ist das Sprichwort aus einer Werbeidee. Am 8. Dezember 1921. Fred R. Barnard schaltet in Printers’ Ink, einer Fachzeitschrift der Werbebranche, eine Anzeige. Slogan: „One Look is Worth A Thousand Words“. Die Anzeige warb für die Verwendung von Bildern in Werbung auf Straßenbahnen. Am 10. März 1927 erschien eine zweite Anzeige mit der Steigerung: „One Picture is Worth Ten Thousand Words“. Fred R. Barnard sagte später, er habe den Slogan als chinesisches Sprichwort bezeichnet, “damit die Leute es ernst nehmen“. Es wurde dann auch prompt Konfuzius zugesprochen. Hier nun kein Bild heute, nur Text.

G 8

Mein Freund Franz ist Vater von Zwillingen. Beide Töchter gehen in die sechste Klasse eines Kölner Gymnasiums. Am Samstag wollten beide Kinder eine alte Freundin besuchen, die sie länger schon nicht gesehen hatten. Franz sollte sie fahren. So weit, so normal. Allerdings machen die beiden Mädchen das berüchtigte G8-Abitur. Abitur in acht gymnasialen Schuljahren. Die Folge: Am Samstag Vormittag mußte eine der beiden Töchter noch Hausaufgaben machen, Mathematik. Und das dauerte. Dauerte so lange, daß Franz schließlich nur eine Tochter zur Freundin fuhr. Die andere hatte fast den kompletten Samstag über mit den Schulaufgaben zu tun. Bis nach fünf Uhr nachmittags. Da sage mir noch einer, die Schulen seien auf das G8-Abitur gut vorbereitet. Wenn zwölfjährige Kinder den kompletten Samstag für die Schule arbeiten müssen, um den Leistungsstand zu erreichen oder zu wahren, ist was faul in den Schulen des Landes der Dichter und Denker.