Tag: 3. Dezember 2009

“Das wichtigste im Fußball ist die Ehrlichkeit”

“Noch mal: Das Wichtigste im Fußball ist die Ehrlichkeit.” Sagt Horst Hrubesch. Ja, genau, das “Kopfballungeheuer”. Heute erfolgreicher Nachwuchstrainer beim DFB. Ganz genau sagte Hrubesch in einem Interview mit “11Freunde”: “Ein Stürmer braucht den Willen, ein Tor zu schießen und einen Zweikampf zu gewinnen. Einen, der lieber fällt, kann ich nicht gebrauchen. Noch mal: Das Wichtigste im Fußball ist die Ehrlichkeit.” Hihi. Spontan fallen mir da nur Thierry Henry ein,  Diego Armando Maradona, Bernd Hölzenbein, Andreas Möller…

Roswitha, Michael und Peter

Gottlob ist die Remscheider CDU-Politikerin Roswitha Müller-Piepenkötter nicht Innenministerin des Landes. Denn dann wären zwar die zwei Gewaltverbrecher, Michael Heckhoff und Peter Michalski,  nicht aus der JVA Aachen ausgebrochen, die Polizei aber hätte sie auch sicher nicht gefangen. Roswitha Müller-Piepenkötter ist Justizministerin in NRW. Und sie wußte, wie der WDR gestern in fast allen Nachrichtensendungen berichtete, seit Ende August, daß es erhebliche Personalprobleme in der Aachener Justizvollzugsanstalt gab und gibt. Und die Liste der Skandale in nordrhein-westfälischen Knästen ist mittlerweile ziemlich lang. In der Geschichte der Bundesrepublik haben Minister schon für geringere Vorfälle die politische Verantwortung übernommen und ihren Rücktritt eingereicht. “Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst (…) Wir sind einsatzbereit und übernehmen Verantwortung.” So zu lesen im “Leitbild des Justizministeriums NRW”. Also dann.

Berlusconisierung und die SPD

Berlusconisierung. Das meint die Einnahme, Indienstnahme, Übernahme einst unabhängiger Medien, voran des Fernsehens, für politische Interessen – nach dem Muster, das der italienische Ministerpräsident vorgegeben hat. Ganz aktuell zu studieren am gelungenen Versuch des hessischen CDU-Ministerpräsidenten, Roland Koch, die Personalpolitik des ZDF aus Mainz ins Konrad-Adenauer-Haus zu verlegen. Die vielgepriesene Staatsferne und Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist erkennbar perdu. Für die meisten Beobachter ist mit diesem Coup eine Grenze überschritten. Die Bundestagsfraktion der Grünen will eine Normenkontrollklage einreichen, die Linke macht mit – und die SPD? Die SPD eiert rum, mal wieder. Lautstark kritisieren Sozialdemokraten die “unerträglichen” Eingriffe in die Rundfunkfreiheit, die “dreiste Machtdemonstration”. Aber: Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, lehnt eine Klage in Karlsruhe ab. Das nennt man Lavieren. Ausweichen. Eiern. Das Maul voll, die Hose aber auch. Ich nenne das feige. Hoffentlich kommen die Sozialdemokraten in Berlin bald mal wieder zur Besinnung.