Herbstfernsehen

Mal wieder Baader-Meinhof, mal wieder RAF, mal wieder deutscher Herbst im deutschen Fernsehen. Zum wievielten Male eigentlich? Und dann: Nicht nur der Eichinger-Edel-Film nach Stefan Austs Buch, in zwei Teilen ausgestrahlt, sondern auch Anne Wills Talk mit den üblichen Verdächtigen. Book, Baum, Buback, garniert von den 68ern Stoiber und Karin Witkiewicz. Unter ihrem Künstlernamen Katja Ebstein ist letztere besser bekannt. Dem ganzen Abend konnt der geneigte Zuschauer nur folgen, den ganzen Abend nur verstehen, sofern er über erhebliches Zeitgeschichtswissen verfügt. Erklärt wurde nichts, im Film nicht, in der Runde nicht. Keine Einordnung, keine Herleitung. Geballert wurde, nicht zu knapp, im Film. Betroffen war man, nicht zu knapp, in der Runde. Um wieviel interessanter wäre ein klassischer ARD-Sonntagabend gewesen, Tatort und Politik bei Anne?

1 Kommentare

  1. Michael Lichtenberg

    RAF
    Ein Film, der sehr reißerisch gemacht ist. Fast hätte man mit den Teroristen Mitleid bekommen können, wenn da nicht die Morde dargestellt worden wären. Auch dies geschah sehr reißerisch – eher ein Aktionfilm. Leider war es traurige Realität. So etwas hilft,glaube ich, nicht der Aufarbeitung.
    Die Hintergründe wurden nur sehr verkürzt dargestellt.
    Insgesamt dient diese Art von Berichterstattung niemandem.
    Alles Mitgefühl muss den Opfern und ihren Angehörigen gelten.
    Eine wirkliche Aufarbeitung dieser schrecklichen Vorkommnisse wird so nicht erreicht.
    Auch der ehemalige Kanzler Schmidt leidet sicher noch unter den Ereignissen – hat er doch eine staatsmännische Entscheidung treffen müssen.
    Ich stehe zu ihm – trotz allem.

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