BBC-Studie: Globale Kapitalismuskritik

Eine Studie im Auftrag der britischen BBC zeitigt ein interessantes Ergebnis: Nur 11 Prozent der Befragten in 27 Ländern halten den Kapitalismus in seiner derzeitigen Form für gut funktionierend, 23 Prozent für sehr fehlerhaft. In Frankreich kommen sogar 43 Prozent der Befragten zu diesem Urteil, in Mexiko 38 Prozent und in Brasilien 35 Prozent. Lediglich in den USA (25 Prozent) und Pakistan (21 Prozent) ist mehr als jeder Fünfte mit der aktuellen Wirtschaftsordnung zufrieden. 51 Prozent der Befragten sind der Auffassung, daß die Märkte stärker reguliert werden müssen. Im Schnitt 23 Prozent der weltweit Befragten meinen, daß eine vollkommen neue Wirtschaftsordnung geschaffen werden müsse. “Es scheint, dass der Fall der Berliner Mauer nicht der überwältigende Sieg für die freie Marktwirtschaft gewesen ist, für den er damals gehalten wurde”, sagte Doug Miller, Chef des Umfrageinstituts GlobeScan, das gemeinsam mit der Universität von Maryland rund 29.000 Menschen befragte. “Einige Elemente des Sozialismus, etwa die gleiche Verteilung des Wohlstands durch die Regierung, sprechen viele Leute auf der Welt weiter an”, sagte Steven Kull von der Universität von Maryland. In 15 der 27 untersuchten Länder spricht sich die Mehrheit für eine stärkere direkte Kontrolle von Unternehmen durch den Staat aus. Mehrheiten in 22 Ländern wollen demnach, dass die Regierungen den Wohlstand gleichmäßiger verteilen.

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