Müder Wahlkampf, gelangweilte Wähler

Unter dieser Überschrift veröffentlicht der WDR heute ein Interview mit dem Siegener Professor für Politikwissenschaft Christoph Strünck zu Trends bei den Kommunalwahlen in NRW. Der Ausgang der Wahlen ist demnach noch offen, nur die Wahlbeteiligung scheint mit Sicherheit wieder beschämend gering zu werden.

Man habe schon bei der Europawahl einen eher schlappen und müden Wahlkampf beobachten können. Die Parteiaktivisten jetzt noch einmal zu mobilisieren – angesichts der dann noch folgenden Bundestagswahl im September – sei schwierig.
2004 gab es in NRW mit 54,4 % die niedrigste Wahlbeteiligung seit dem 2.Weltkrieg. Traditionell habe die SPD größere Schwierigkeiten, ihre Wähler an die Urne zu bringen, da tue dann das niederschmetternde Europawahlergebnis ein übriges.
Und immer noch sind die Kommunalwahlen überwiegend Parteiwahlen. Selbst wenn die Bürger den Bürgermeister direkt wählten, spiele der parteipolitische Hintergrund eine Rolle.

Ich frage mich, ob die hiesige SPD nach dem niederschmetternden Kommunalwahlergebnis von 2004 – und auch nach dem der Europawahl in diesem Jahr – die richtige Strategie gewählt hat. Kuschelei mit der CDU. Kein wirklich eigenständiges Profil. Auch die Dauerattacke auf den Amtsinhaber macht die CDU besser und gründlicher. Für Wermelskirchen wünsche ich mir einen Anti-Trend: eine hohe Beteiligung an Kirmes und Wahl. Und eine Quittung, nein: zwei. Für die Partei, die uns den lokalen Schlamassel eingebrockt hat, die CDU, und die, die ihr nach Kräften zur Seite steht, die SPD. Wohlan.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.