Schlagwort: Stoppok

Geh aufrecht

Geh aufrecht und Du siehst das andere in Dir …

Du mußt Dich nur mehr bewegen.

‘N weiten Weg zu geh’n, ‘n Hoffnungsschimmer seh’n, am Horizont, am Horizont…
Es tut auch manchmal weh, erst recht, wenn nichts mehr geht, wie’s vorher war, wie’s vorher war…

Lass mich bloß nicht hier steh’n, so im Regen…

Geh aufrecht und du siehst das Andere, geh aufrecht und du siehst das Andere, in dir, in dir, in dir…
Geh aufrecht und du siehst das Andere, geh aufrecht und du siehst das Andere, in dir, in dir, in dir…

Deine Zeit, sie kommt, schneller als du glaubst, wenn du erwachst, in diesem Leben…
Dabei bist du doch längst, längst auf deinem Weg, du musst dich nur erheben…

Lass mich bloß nicht hier steh’n, so im Regen…

Geh aufrecht und du siehst das Andere, geh aufrecht und du siehst das Andere, in dir, in dir, in dir…
Geh aufrecht und du siehst das Andere, geh aufrecht und du siehst das Andere, in dir, in dir, in dir…

So lang warst du fort, hat sich der Stachel gebohrt, da hinein wo dein Kopf sitzt, da hinein wo dein Licht ist…
Und du trugst schwer, jetzt gibst du ihn her, du brauchst ihn nicht mehr, du brauchst ihn nicht mehr…

Geh aufrecht und du siehst das Andere, geh aufrecht und du siehst das Andere, in dir, in dir, in dir…
Geh aufrecht und sie seh’n das Andere, geh aufrecht und sie seh’n das Andere, in dir, in dir, in dir…

Katja Werker – Geh Aufrecht

In 25 Jahren

In fünfundzwanzig Jahren. Jedenfalls wird dann alles vermutlich ohne mich sein. “An Dich denke ich noch, wenn mein Ruf vor  mir flieht.” Wahre Poesie. Und die hundertfünfzig Jahre, die Stoppok als seinen persönlichen An-Dich-denke-ich-noch-Rahmen angibt, sind auch klug gewählt. “Wenn die Irrtümer wegfallen, die unwichtig waren.” Historische Zeiträume.

An dich denk ich noch in fünfundzwanzig Jahren, an dich denk ich noch
An dich denk ich noch haben mich die Wölfe überfahren, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn sich niemand mehr in irgendwas hier verliebt
Ich denk an dich wenn die Geier verschwinden weil’s nichts mehr zum mitnehmen gibt
An dich denk ich noch wenn der Mond sich verzieht, an dich denk ich noch
An dich denk ich noch wenn mein Ruf vor mir flieht, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn Echos verklingen von Festen und Nächten im Rausch
wenn Fremde das neuste vom Tage mir bringen und ich nichts mehr habe zum Tausch
An dich denk ich noch aus der Ferne selbst da wo man nichts mehr erfährt
An dich denk ich noch wenn nur stumm ‘ne Gestalt in ‘nem Mantel sich nähert

An dich denk ich noch in hundertfünfzig Jahren, an dich denk ich noch
wenn Irrtümer wegfallen die unwichtig waren, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn die Dämme brechen und niemand hat’s mehr in der Hand
Ich denk an dich wenn die Sturmglocken läuten und jedermann flieht Richtung Land
An dich denk ich noch wenn niemand mehr da ist die Landschaft vereist
und der Geist einer Kindheit zum Abschied noch mal über Schneefelder reist

Tage wie dieser

Heute ist, wahlweise: Beginn der internationalen Weltraumwoche, Nationalfeiertag in Lesotho,  Hepatitis C Tag, Welttag des Tierschutzes, Schutzengelfest, Balloons around the world, Weltmusiktag, Weltvegetariertag, Nationalfeiertag in der Volksrepublik China, auf Zypern, in Nigeria und auf Tuvalu, Welttag des Wohn- und Siedlungswesens, Tag der älteren Menschen, Tag der offenen Moschee, Tag des Wohnens (World Habitat Day) oder Nationalfeiertag in Guinea. Das ist eindeutig zuviel Tag. Ich halte es dann eben mit Stoppok: Tage wie dieser. 

“Am Morgen sah alles völlig anders aus, Tage wie dieser hingen ihm zum Halse raus, doch dann änderte sich an diesem Tag mit einem Schlag für ihn die ganze Welt und eine Ewigkeit war wieder mal vorbei.”