Schlagwort: Sixto Díaz Rodríguez

Sugarman

Christoph Schulte sei Dank, dem Drittel von Sundown Acoustic Trio. Er hat am Freitag Abend im Bistro der Kattwinkelschen Fabrik als Anmoderation für das Stück “Sugarman” kurz die Geschichte von Sixto Díaz Rodríguez erzählt, einem amerikanischen Folk-Singer-Songwriter. Eine Randnotiz der Musikgeschichte zwar, aber eine Parabel über Ruhm und Vergänglichkeit. Rodríguez, Sohn mexikanischer Einwanderer, verdiente seinen Lebensunterhalt mit Auftritten in Kneipen. In den sechziger Jahren nahm er ein Folk-Album mit selbst geschriebenen Songs auf, Cold Fact. Trotz der positiven Kritiken ein kommerzieller Flop. Nur wenige hundert Alben wurden verkauft. Das war vorläufig das schnelle Ende einer Musikerkarriere. Er arbeitete hernach als Sozialarbeiter, an einer Tankstelle und auf dem Bau. Neunzehnhunderteinundachtzig machte er seinen Bachelor in Philosophie. Er bekam nicht mit, dass sich seine Musik im von der Apartheid geprägten Südafrika sehr verbreitete und er dort als legendenumwobener Superstar galt. Seine Alben waren als Kassetten-Kopien nach Afrika gelangt und seine Texte wurden insbesondere von Jugendlichen als Protestlieder interpretiert. Für sie war Rodriguez ein Star wie Jimi Hendrix oder Bob Dylan. Sein Werdegang und die Suche nach ihm ist Gegenstand des Zweitausendzwölf erschienenen Dokumentarfilms Searching for Sugar Man. Der Film wurde bei der Oscar-Verleihung Zweitausenddreizehn als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.