Schlagwort: Homosexualität

Recht und Gesetz

„Sie müssen sich an Recht und Gesetz halten und unsere Sitten respektieren.“ So tönt es allenthalben aus den konservativen Ecken. Gemeint sind die neuen Mitbewohner dieses Landes, unsere neuen Nachbarn, vulgo: die Flüchtlinge. Ja, sie müssen sich in der Tat an Recht und Gesetz halten. An den Artikel eins des Grundgesetzes etwa, demzufolge die Würde des Menschen unantastbar ist und die unveräußerlichen Menschenrechte Grundlage auch unserer Gemeinschaft sind. Oder an den Artikel drei, der besagt, daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Und wer sich an diese Gesetze und die Grundwerte dieser Republik nicht hält, der schließt sich aus der Gemeinschaft aus. Wie beispielsweise der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Im vergangenen Jahr hatte dieser christlich-konservative Dachverband den Vogel abgeschossen, als er nicht akzeptieren wollte, daß in Werl ein ungetaufter Schützenbruder, der Muslim Mithat Gedik, den Vogel abgeschossen und er damit Anspruch auf die Würde des Werler Schützenkönigsamtes hatte. Und nunmehr wettert der saubere Schützenverband gegen den Düsseldorfer Schützenkönig, weil der zwar am besten schießen kann, aber schwul ist. Wie war das noch mit Recht und Gesetz in Deutschland? Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und niemand darf etwa wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Es wird Zeit, daß der Verband der Schießer im Land mit seinen Rechten und Gesetzen ankommt. Die Schützen sind weiter als ihr Dachverband, hat doch der Düsseldorfer König, Udo Figge, seinen Mann, Dirk Jehle, an seine Seite auf den Schützenthron geholt. Die Schützen sind von heute, Ihr Verband von vorvorgestern. Die meisten Flüchtlinge sind erheblich weiter als der Traditionsverband, der noch in vordemokratischen Zeiten lebt und in kaiserlich-antirepublikanischen Kategorien denkt. Nehmt Euch ein Vorbild an den neuen Nachbarn.IMG_1224

Internationaler Tag gegen Homophobie

Interntionaler Tag gegen Homophonie. Heute. Warum nicht? Immerhin ist Homosexualität in siebzig Ländern der Welt noch strafbar,  in sieben Ländern, im Iran, Sudan, Jemen, in Mauretanien, Saudi-Arabien, sowie in den muslimisch dominierten Gebieten in Somalia und Nigeria und vermutlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten werden homosexuelle Handlungen mit der Todesstrafe belegt.

1. September

Seit 1957 wird der 1. September in der Bundesrepublik als “Anti-Kriegstag” begangen. Er erinnert an den Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939, an den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Dieser siebzigste Jahrestag wird seit Tagen schon in den Medien behandelt. Gut so. Denn ich bin mittlerweile nicht mehr so sicher, daß wirklich die meisten Menschen wissen, welche Bedeutung der heutige Tag hat.

Was ich nicht wußte, ist, daß heute vor vierzig Jahren, am 1. September 1969, der veränderte § 175 des Strafgesetzbuches in Kraft trat, nach dem Homosexualität unter Männern ab 21 Jahren nicht mehr unter Strafe steht . Erst 1994 ist er für erwachsene Männer komplett aufgehoben worden.