Monat: März 2018

Zehntausend

Es hat doch gedauert. Mit dem zehntausendsten Kilometer. Vom ersten Oktober an. Das bergische Wetter. Sei’s drum. Zehntausend Kilometer auf dem Rad. Seit Juli Zweitausendundfünfzehn. Für ene ahle Mann nit esu schlääch. Und jetzt? Jetzt geht es weiter. Ich arbeite ab sofort am elftausendsten Kilometer.

Brüder im Geiste

Andreas Scheuer wird als Verkehrsminister sicher nicht weniger Stoff liefern als Alexander Dobrindt. Die beiden sind bekanntlich Brüder im – nun ja: “Geiste” zu sagen, davor schreckt man ein wenig zurück.

Franz Kotteder, Unter Bayern. Warm anziehen im Frühling, in: Süddeutsche Zeitung vom zehnten März Zweitausendundachtzehn

 

Obszön

An Frank Spellman werden sich gewiß nur wenige erinnern und man muß ihn heute auch nicht nicht mehr kennen. Ich war noch jung, so um die siebzehn, achtzehn Jahre alt, als ich von ihm erfuhr. Zu jener Zeit war er als Francis Joseph Kardinal Spellman Erzbischof von New York und Militärerzbischof der USA. Der “glühende Meinungsführer der Rechten und Konservativen”, so Wikipedia, war einst Unterstützer von McCarthy und dessen unamerikanischen Umtrieben. Spellman – und das machte seine vorübergehende und eher traurige Bekanntheit hierzulande aus – segnete die Waffen, die im Krieg gegen Vietnam eingesetzt wurden. Vorbei, Geschichte, erledigt. Nein. Heute ist in Focus-Online zu lesen, daß wieder Waffen gesegnet werden. Nur wenige Tage nach dem Massaker in Florida ließ es sich die Kirche “World Peace and Unification Sanctuary” nicht nehmen, das bei dem Amoklauf verwendete Gewehr AR-Fünfzehn als “eisernen Stab” aus der “Offenbarung des Johannes” zu preisen und das Recht auf Waffenbesitz als “von Gott direkt gegeben” zu würdigen. Ich erspare mir und allen Lesern die Bilder von Gewehren im Gottesdienst und Kronen von Gemeindemitgliedern, die aus Patronenhülsen gefertigt sind. Das ist obszön.