Monat: Januar 2017

Anständige Menschen

Am Ende aber wird Trump trotzdem scheitern. Er wird scheitern, weil seine Strategie, so gerissen seine Taktik auch sein mag, schrecklich ist: Die „New York Times“, die CIA, die mexikanisch-stämmigen Amerikaner und all die anderen, die er schon angegriffen hat, werden nicht einfach verschwinden. Mit jedem Angriff schafft Trump sich neue Feinde und stärkt ihre Verbundenheit untereinander; er mag seine Follower haben, aber er gewinnt keine neuen Freunde dazu. Er wird scheitern, weil er die Gerichte nicht korrumpieren kann und selbst der zaghafteste Senator früher oder später sagen wird: „Es ist genug.“ Er wird scheitern, weil am Ende des Tages die meisten Amerikaner, auch jene, die für ihn gestimmt haben, anständige Menschen sind, die kein Verlangen verspüren, in einer amerikanischen Version von Erdogans Türkei, Orbàns Ungarn oder Putins Russland zu leben. Es gab nichts in dieser ersten verstörenden Woche der Trump-Regierung, womit man nicht hätte rechnen können. Es wird nicht besser werden. (…) Es ist nichts Großes an dem Amerika, das Donald Trump zu schaffen glaubt. Aber am Ende wird es die Größe Amerikas sein, die ihn aufhalten wird.

Eliot A. Cohen, Zeitenwende im Weißen Haus. Trump wird an Amerika scheitern, in: Frankfurter Allgemeine, einunddreißigster Januar Zweitausendundsiebzehn

Eliot A. Cohen war von 2007 bis 2009 Berater („Counselor“) von Außenministerin Condoleezza Rice unter der Bush-Regierung und bekleidete damit eine der ranghöchsten Positionen im amerikanischen Außenministerium. Heute ist er Direktor des Strategic Studies Programs an der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies in Washington D.C.

Trump, Bekenntnis und die IHK

„Wenn die Entscheidungen darüber, wer wo arbeitet, nicht mehr von der betrieblichen Vernunft, sondern vom religiösen Bekenntnis oder der Staatsbürgerschaft bestimmt werden, wird das negative Auswirkungen auf unternehmerische Entscheidungen haben.“

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln, im „Kölner Stadt-Anzeiger

Domizil, vorübergehendes

Hier werde ich mich in den nächsten Tagen aufhalten. In der Helios-Klinik in Wuppertal. Und also vermutlich weniger schreiben als sonst. Das Gebäude ist in Wirklichkeit eingerüstet und mit Plastikplanen abgedeckt. Man kann von der Straße aus also nicht die Klinik, noch kann man von der Klinik aus auf die Straße sehen. Optisch abgeschottet, die Kranken. Isoliert. Oder, aus meiner Sicht, die Gesunden, die, die draußen sein dürfen. Noch.

Catherine Ashcroft on the Uilleann Pipes

Ein Fundstück. Catherine Ashcroft on the Uilleann Pipes. So heißt es in der Beschreibung. Ein Fundstück von Susanne Bollmann, der formidablen Remscheider Hutmacherin. Uilleann Pipes: never ever heard. Wikipedia verrät uns, daß es sich um den irischen Dudelsack handelt, den Sack, der nicht mit dem Mund geblasen wird, sondern seine Luft über einen mit dem Ellenbogen betätigten Blasebalg erhält. Uilleann steht eben für den Ellbogen. Virtuos, finde ich, wie die Musikerin diesen, wie Wikipedia schreibt, wohl am schwersten zu spielenden Dudelsacktypus behandelt.

 

“I can’t keep quiet”

These women are from different states and never met till today. They practiced this song online. I was crying the whole time I filmed this. Show them some love.

“Quiet”

Written by MILCK and AG
Produced by AG

put on your face
know your place
shut up and smile
don’t spread your legs
I could do that

But no one knows me no one ever will
if I don’t say something, if I just lie still
Would I be that monster, scare them all away
If I let the-em hear what I have to say

I can’t keep quiet, no oh oh oh oh oh oh
I can’t keep quiet, no oh oh oh oh oh oh
A one woman riot, oh oh oh oh oh oh oh

I can’t keep quiet
For anyone
Anymore

Cuz no one knows me no one ever will
if I don’t say something, take that dry blue pill
they may see that monster, they may run away
But I have to do this, do it anyway
I can’t keep quiet, no oh oh oh oh oh oh
I can’t keep quiet, no oh oh oh oh oh oh
A one woman riot, oh oh oh oh oh oh oh
Oh I can’t keep quiet

Let it out Let it out
Let it out now
There’ll be someone who understands
Let it out Let it out
Let it out now
Must be someone who’ll understand
Let it out Let it out
Let it out now
There’ll be someone who understands
Let it out Let it out
Let it out now

I can’t keep quiet

 

 

Fragen und Debatten

Wir haben hier, vor gut einem Jahr, schon einmal über den Besuch Wermelskirchener Demokraten beim traurigen Häuflein der lokalen AfD und die Folgen berichtet. Es ging seinerzeit darum, in Erfahrung zu bringen, ob sich die hiesigen “Alternativen” von den rassistischen Positionen des thüringischen Vorsitzenden der AfD, Björn Höcke, distanziere. Diese Frage war damals schon aktueller denn je, wie man an den erneuten Entgleisungen dieses feinen Herrn neulich in Dresden erkennen kann. Insoweit wäre es wichtig, die Frage an die hiesige AfD zu erneuern. Die nächste Gelegenheit für diese und andere Fragen besteht am 6. Februar um 19:30 Uhr. In den Bürgerhäusern, auf der Eich 6 bis 8, findet ein “Informations- und Diskussionsabend” der AfD statt, bei dem es um “aktuelle Themen, das Grundsatzprogramm der AfD und ‘Ihre’ Fragen” gehen soll. Fragen gäbe es genug, oder?

Stoiber on Drums

Stoiber. Am Sonntag hat er wieder mal eine Talk-Show, tja, wie soll man sagen? Zerredet? Kaputtgequatscht? Oral gesprengt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls: Wo Stoiber redet, wächst kein Gras mehr. Das hat seinerzeit doch schon Jonny König geahnt, weswegen er mit seinen Drums den Edmund erst zur Kunst erhoben getrommelt hatte. Hier noch ein Interview mit dem eigentlichen Künstler hinter Edmund Stoiber.

Nicht! Oder doch?

Online-Journalismus ist irgendwie auch Hochgeschwindigkeitsberichterstattung. Schnell, schnell, schnell ist die Devise. Dabei kann schon mal die Ak­ku­ra­tes­se leiden. Ein Beispiel von heute, vor einigen Minuten gepostet.

 

Nachtrag: Falschmeldungen gab es wohl in Serie, wie meedia.de berichtete. Mit schönen Beispielen. Und noch schöneren Argumenten.