Tag: 5. November 2015

Gruselig

Mich befremdet total, was gerade abgeht, der Pegida-Wahnsinn in Sachsen und auch die AfD in Thüringen. Gerade als Ostdeutscher finde ich, dass die Leute im Osten, die vor 25 Jahren erlebt haben, wie die Mauer gefallen ist und im Westen mit offenen Armen empfangen worden sind, ziemlich an der Uhr drehen. Das finde ich gruselig.

Sebastian Krumbiegel, Musiker, über Pegida-Scham: Sachsen ist mir zurzeit ein bisschen peinlich, in: Remscheider General-Anzeiger vom fünften November Zweitausendundfünfzehn

“Wirtschaftsflüchtlinge”

Der Leserbrief eines Polizisten aus München ist im Internetportal Polizei-Mensch veröffentlicht worden. Vor sieben Wochen schon. Unter dem Titel: Leserbrief: Gedanken eines Polizeibeamten zur Asylproblematik schreibt der Autor unter anderem zum Thema “Wirtschaftsflüchtlinge”:

Ich finde, das Wort „Wirtschaftsflüchtlinge“ ist eine Verharmlosung sondergleichen. Das sind Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten, weil sie dort nicht wissen, wie sie sich, ihre Familien, ihre Kinder am nächsten Tag ernähren sollen. Wenn ich meine zwei Kinder nicht ernähren könnte, würde ich auch alles menschenmögliche tun, um sie durchzubringen. Selbst wenn das bedeutet, in eine anderes, fremdes Land zu gehen. Und wenn, dann suche ich mir das Land aus, das die besten Chancen bietet. Im europäischen Raum ist das nun mal Deutschland.
Diese Leute kämpfen genauso um ihr Überleben, wie Menschen aus Kriegsgebieten, nur auf andere Weise. Deshalb sind wir auch ihnen als reiches Land rein menschlich gesehen verpflichtet, zu helfen. Leider gibt das die momentane Gesetzgebung nicht her. Trotzdem kommen tausende dieser „Wirtschaftsflüchtlinge“ in der Hoffnung auf ein Leben mit Perspektive nach Deutschland.