Tag: 25. Februar 2015

Paralleluniversum

Béla Réthy ist für mich der finale Beweis dafür, daß es wirklich ein Paralleluniversum gibt. Ich bin nur noch nicht sicher, ob er dort, von wo er heute berichtet hatte, auch ein Fußballspiel gesehen hat. Das ZDF sollte demnächst jemanden aus unserer Welt die Championsleague kommentieren lassen.

Ich will dich

Freiheit
ich will dich
aufrauhen mit Schmirgelpapier
du geleckte

(die ich meine
meine
unsere
Freiheit von und zu)
Modefratz

Du wirst geleckt
mit Zungenspitzen
bis du ganz rund bist
Kugel
auf allen Tüchern

Freiheit Wort
das ich aufrauen will
ich will dich mit Glassplittern spicken
daß man sich schwer auf die Zunge nimmt
und du niemandes Ball bist

Dich
und andere
Worte möchte ich mit Glassplittern spicken
wie es Konfuzius befiehlt
der alte Chinese

Die Eckenschale sagt er
muß
Ecken haben
sagt er
Oder der Staat geht zugrunde

Nichts weiter sagt er
ist vonnöten
Nennt
das Runde rund
und das Eckige eckig

 

Hilde Domin, ursprünglich Hilde Löwenstein und nach ihrer Heirat Hilde Palm. Geboren Neunzehnhundertneun in Köln in die Familie eines jüdischen Anwalts. Später studierte sie Jura, Philosophie und Politische Wissenschaften und promovierte in Florenz. Neunzehnhundertneununddreißig flüchtete sie über England in die Dominikanische Republik. Neunzehnhundertvierundfünzig kam sie zurück nach Deutschland. Aus Dankbarkeit für die vierzehn Jahre im Exil in der Dominikanischen Republik nannte sie sich Domin. Zweitausendsechs starb sie in Heidelberg. Ohne dieses Land, das Flüchtlinge aus Deutschland klaglos aufnahm, hätte es diese große Poesie nicht gegeben und unsere Kultur wäre ärmer und unser Land kälter.

Tired

Im Original von den Kinks, soweit ich weiß. Aber eine prima Version von The Flock, wenn wir schon einmal dabei sind. Tired of waiting for you. Wer kennt das nicht?

So tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
So tired, tired of waiting
Tired of waiting for you

I was a lonely soul
I had nobody till I met you
But you, keeping me waiting, all of the time
What can I do?

It’s your life and you can do what you want
Do what you like
But please don’t keep me waiting
Please don’t keep me waiting

‘Coz I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you

I was a lonely soul
I had nobody till I met you
But you, keeping me waiting, all of the time
What can I do?

It’s your life and you can do what you want
Do what you like
But please don’t keep me waiting
Please don’t keep me waiting

‘Coz I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you, for you, for you

Alles!

„Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. […] Was darf die Satire? Alles.“

Kurt Tucholsky, in: “Was darf die Satire?”, Berliner Tageblatt, Nr. 36, 27. Januar 1919

The Flock

John Mayall, der britische Blues-Altmeister bezeichnete sie als die beste amerikanische Band, die er je gehört habe: The Flock. Sie kombinierten in ihrer Musik Rock, Jazz, Blues und andere Stile. Und nutzten für Rockmusik eher ungewöhnliche Instrumente, wie die elektrisch verstärkte Geige. Aber: Sie blieben eine Episode in der Rockgeschichte. Eine Episode in den Sechzigern und Siebzigern. Schade.