Tag: 27. März 2014

Das Theater der Schifflers

Eine Internetseite über kuriose Feiertage belehrt mich, daß heute der Welttag des Theaters begangen wird. Seit Neunzehnhundertzweiundsechzig bereits gibt es diesen Feiertag. Und aus Finnland (Wer hat’s erfunden?) soll die Idee stammen. Die stummen Nordeuropäer haben ja sogar den heißblütigsten aller Tänze okkupiert, den Tango. Also, warum sollen sie den Theatertag nicht erfunden haben. Mir geht es aber am Welttag des Theaters nicht um die Kunstformen Tanz und Theater. Mir geht es um die Kunstform Lichtspiel und ihren Ort. Um das Lichtspieltheater in Wermelskirchen. Das Film-Eck. Wer kennt es nicht? Fast alle Dellmänner und Zugereisten waren schon einmal dort. Ein Kultort. Ein Ort mit Geschichte. Ein Ort voller Geschichten.  Und diese Geschichte und Geschichten kann man sich jetzt in einem Film ansehen, einem Gespräch mit Klaus Schiffler, dem Betreiber. Das Video “Das Film Eck Wermelskirchen – Ein Generationenkino überlebt…” ist eine Pretiose, ein Kleinod. Ein Kleinod über ein Kleinod. Geschaffen von Thomas Ehl und Armin Himmelrath“Das Film Eck der Familie Schiffler ist eines der letzten schönen und gemütlichen Kinos im Bergischen Land. (…) Eine solche Kulturstätte kann nur überleben, wenn sie trotz Internet sowie unzähliger TV Sender ein Publikum findet. Aber vielleicht ist ja, neben dem besonderen Ambiente, auch die geschmackvolle Filmauswahl der Schifflers das Geheimnis, warum dieses Kino seit vielen Jahren so beliebt ist. Ganz nebenbei: Bei 5 Euro pro Person kann sich hier noch eine ganze Familie den Eintritt leisten…. Das aktuelle Programm finden Sie unter: film-eck.de.” So heißt es in der Beschreibung des VideosDer Film von Ehl und Himmelrath macht Lust auf das Kino, nein: unser Kino. Und unser Kino macht Lust auf die Geschichten der Filmemacher. Danke.

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(Laizisten) – in Gründung

Ich bin einer weiteren Facebookgruppe beigetreten. Sozial-demokratische Laizistinnen und Laizisten. In der Schreibweise. Was auch immer damit ausgedrückt werden soll. In dieser Gruppe sollen sich alle Mitglieder versammeln, “die für eine klare Trennung zwischen Staat und Weltanschauungsgemeinschaften eintreten”. Weltanschauungsgemeinschaften. Unsinnlicher kann man wohl kaum formulieren. Weltanschauungsgemeinschaften. Religionen sind doch gemeint.  Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören, für sie eintreten, Menschen, die an Gott glauben, einen, verschiedene, unterschiedliche. Weltanschauungsgemeinschaften, das klingt ähnlich blutleer wie Fahrtrichtungsanzeiger. Weiter heißt es in der Gruppenbeschreibung: “Diese Facebook-Gruppe fungiert auch als Informations- und Diskussionsportal für die Unterstützer des in Gründung befindlichen Arbeitskreises, der nach dem Beschluss der Gründungsversammlung am 16.10. in Berlin vorläufig den Namen ‘Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für die Trennung von Staat und Religion (Laizisten) – in Gründung – ‘ trägt. Aus Gründen der Stringenz sowie Kürze und Klarheit des bisherigen Gruppennamens bleibt dieser (zunächst) erhalten.” Diese unsinnliche Sprache kann doch von Menschen nicht geschrieben oder gesprochen werden, die die Welt verändern wollen, eine andere Gesellschaft schaffen, ins Gespräch kommen wollen mit anderen Menschen, sie von unseren Ideen überzeugen, von Menschen, die sich austauschen, mit jenen, die gleicher Meinung sind, und jenen, die andere Auffassungen haben. In Facebook. Also extern. Draußen. In Digitalistan. Und im Analogen. Nun gut. Ich bleibe. Einstweilen. Es werden ja nicht alle Texte von solch knöcherner Art sein.