Monat: Februar 2012

Do ut des

Sieh an, sieh an: Alice Schwarzer auf dem Ticket der CDU. Wie Focus-Online berichtet, darf die gewesene Chefemanzipatorin auf Einladung der nordrhein-westfälischen Christdemokraten den nächsten Bundespräsidenten “wählen”. „Das ist als Anerkennung der Lebensleistung von Frau Schwarzer gedacht“, wird Oliver Wittke zitiert, CDU-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen. Die Emma-Mutter wird zur schwarzen Wahlmännerin. Da hat sich doch der Einsatz der CDU-Familien- und Frauenministerin, Kristina Schröder, schon bezahlt gemacht. Die  hatte neulich erst Schwarzers Feminismus-Archiv mit 150 000 Euro gerettet, um den Betrag, den die Landesregierung in NRW  gekürzt hatte. Do ut des. Das ist Lateinisch. Ich gebe, damit du gibst.

Schluß mit dem Ladenschluß

Die FDP in Wermelskirchen hat für die Ratssitzung eine Resolution zur Beibehaltung der liberalisierten Ladenöffnungszeiten in Wermelskirchen beantragt. Damit beteiligt sie sich an der Kampagne der Landesliberalen gegen die von Rot-Grün beabsichtigten Änderungen der Einkaufsmöglichkeiten. Auf der Homepage der Wermelskirchener FDP wird der Fraktionsvorsitzende, Jürgen Manderla, mit folgendem Satz zitiert: „Die liberalen Ladenöffnungszeiten haben sich in der Praxis voll und ganz bewährt. Die Freiheiten, die das Ladenöffnungsgesetz den Menschen in Nordrhein-Westfalen gegeben hat, werden von den Einzelhändlern und Verbrauchern, aber auch von den Arbeitnehmern geschätzt.“ Die FDP hat mich ja nun wirklich nicht oft an ihrer Seite. Aber auch ich finde, daß die Politiker im Land endlich die Finger vom Ladenöffnungsschluß lassen sollten. Auch ich finde, daß es mit Bevormundung ein Ende haben muß. Laßt die Menschen kaufen und verkaufen, wann es ihnen paßt. Wenn spät abends oder früh morgens kein Geld zu verdienen ist, werden Händler die Türen ihrer Geschäfte nicht aufschließen, da kann man sicher sein. Und es ist Sache der Gewerkschaften, Tarifverträge abzuschließen, die den Arbeitnehmereinsatz samstags oder in den späten Abend- oder Nachtstunden gerecht entgelten und den Arbeitsschutz sichern. Ladenöffnungszeiten sind dagegen kein Thema für die Kirchen, kein Thema für die Politik. Wenn Köche und Kellner, Feuerwehrleute und Polizisten, Ärzte und Krankenschwestern, Wasserwerker und Schlüsselnotdienste, Hebammen und Journalisten, Politiker und Drucker spät abends, nachts oder an den Wochenenden arbeiten müssen, zum Wohle der gesamten Gesellschaft, dann ist die Zeit für weitere Ausnahmeregelungen längst vorbei. Wer abends nicht einkaufen will, der gibt sein Geld zu anderen Zeiten aus. Wer abends sein Geld nicht verdienen will, der geht zu anderen Zeiten arbeiten.

Kälte

“Der Handelskonzern Metro stellt ausgewählten Managernachwuchs am Südpol auf die Probe. Drei Mitarbeiter werden am Samstag zu einer zweiwöchigen Expedition in die Antarktis verabschiedet.” So zu lesen heute in der Westdeutschen Zeitung. Was sollen die Managereleven dort lernen? Kälte?