Mühe an Gründonnerstag

Morgen, an Gründonnerstag oder dem Tag der Sündenvergebung, dies absolutionis, macht sich die SPD in Berlin Mühe mit einem SPD-Mitglied. Mit Thilo Sarrazin. Geht es nach Andrea Nahles, der Generalsekretärin, wird Sarrazin aus der SPD ausgeschlossen. Und viele werden beipflichten. Ich nicht. Der Führung der SPD, soweit man von einer solchen sprechen kann, wird es nicht gelingen, die SPD von allen Narren mit Mitgliedsbuch per Ausschlußverfahren zu befreien. Sarrazin ist ein Narr. Mit kruden Thesen. Einer, der die Wissenschaft mit seinem Buch vergewaltigt und die Leser heillos unterfordert hat. Einer, dem mehr öffentliche Beachtung zukam, als seine Stammtisch-Thesen von vorgestern verdient hätten. Und einer, über den der Gang der Geschichte hinweggehen wird, ohne daß es zu bemerkenswerten Hinterlassenschaften kommen wird. Aber das Ausschlußverfahren wird der SPD mehr schaden als dem Noch-Genossen Sarrazin. Und entschieden ist der Vorgang noch lange nicht. Was, wenn der beabsichtigte Ausschluß am Ende am Parteiengesetz scheitern sollte? Viel Rumor um Nichts? Fast nichts. Eine Parteiführung, die sich, mal wieder, selbst beschädigt. Mit einem Gründonnerstagsei. Ach, ja, nach dem Handbuch des deutschen Aberglaubens soll ein Gründonnerstagsei als Gegenzauber zum Aufspüren von Hexen in den Gottesdienst mitgenommen werden.

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