Tag: 28. Juni 2010

Wulff’s Säuseln

“Die Zukunft gehört den Sanftmütigen.” Solch einen Unsinn gibt der zukünftige Präsident dieses Landes derzeit von sich. Christian Wulff. Mit leiser und freundlicher Stimme, mit eingefrorenem Lächeln, mit pastoralem Gestus. Die Zukunft gehört den Sanftmütigen? Was für ein horribler Blödsinn in Zeiten eines vollkommen unausgewogenen “Spar”-Pakets der Bundesregierung. Was für ein dummer Spruch in einer Zeit, in der die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander driftet. Es ist Zeit für Zorn. Zeit für klare Sprache, in der die Verhältnisse des Landes wahrhaftig beschrieben werden. Zeit für Anstößigkeit. Anstöße für eine gerechtere Politik, Anstöße für eine Beteiligung der Krisenverursacher an den Kosten der Krise, Anstöße für Rückbesinnung von Politik auf  die Interessen des Gemeinwohls, Anstöße zur Aufgabe einer Klientelpolitik. All das scheint vom smarten Niedersachsen nicht zu erwarten zu sein. Christian Wulff, der einschmeichelnde Präsident. “Im Vergleich zu Wulff ist ein glattgeschliffener Kiesel ein Stein mit Ecken und Kanten”, schrieb der konservative Publizist Michael Spreng in seinem Blog. Kluge Köpfe will der Krawattenmann des Jahres 2006 im Schloß Bellevue um sich scharen. Das könnte jedenfalls nicht schaden.

Intelligenztest für Christdemokraten

Peter Trapp. Schon mal gehört? Keine Sorge, ist nicht wirklich wichtig. Peter Trapp ist innenpolitischer Sprecher der Berliner CDU. Und er hat sich mit einem ausgesprochen bescheuerten Satz kurzzeitig auf die Titelseiten der Zeitungen gehievt: “Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern. Wir dürfen diese Frage nicht länger tabuisieren.” Assistiert hat ihm ein anderer CDU-Hinterbänkler, der schwäbische CSU-Bezirksvorsitzende, Markus Ferber, ähnlich intelligenzfrei wie Peter Trapp. Wir sollten uns Sorgen machen um die einst bedeutende christliche Volkspartei. Und einen Politiker-Intelligenztest entwickeln lassen.