Roswitha, Michael und Peter

Gottlob ist die Remscheider CDU-Politikerin Roswitha Müller-Piepenkötter nicht Innenministerin des Landes. Denn dann wären zwar die zwei Gewaltverbrecher, Michael Heckhoff und Peter Michalski,  nicht aus der JVA Aachen ausgebrochen, die Polizei aber hätte sie auch sicher nicht gefangen. Roswitha Müller-Piepenkötter ist Justizministerin in NRW. Und sie wußte, wie der WDR gestern in fast allen Nachrichtensendungen berichtete, seit Ende August, daß es erhebliche Personalprobleme in der Aachener Justizvollzugsanstalt gab und gibt. Und die Liste der Skandale in nordrhein-westfälischen Knästen ist mittlerweile ziemlich lang. In der Geschichte der Bundesrepublik haben Minister schon für geringere Vorfälle die politische Verantwortung übernommen und ihren Rücktritt eingereicht. “Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst (…) Wir sind einsatzbereit und übernehmen Verantwortung.” So zu lesen im “Leitbild des Justizministeriums NRW”. Also dann.

1 Kommentare

  1. Michael Lichtenberg

    Sicher, es ist möglich, dass es der Ministerin an Durchsetzungsvermögen fehlt, vielleicht auch an dem nötigen Über – und Weitblick.
    Ganz sicher fehlt es ihr an Personal. Wenn man sich so anschaut, wie der Dienst ist – gefährlich zuweilen, Wechselschicht etc., dann ist es schon erstaunlich, dass Frauen und Männer für ziemlich wenig Geld diesen Dienst überhaupt tun.
    Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, dürfte schwer sein. Sparen hat Grenzen. Es wird aber immer wieder an den sensiblen Stellen gespart. Der Bürger sieht es nicht, dass im Justizvollzug gespart wird und vieles schief läuft. Er sieht nur gelegentlich die traurigen Ergebnisse – siehe Siegburg u.ä.
    Der Ausbruch soll ja von einem Justizvollzugsbeamten begünstigt worden sein. Da liegt eine Straftat vor, wenn es so war. Ich bin gespannt auf die Untersuchungsergebnisse und das Motiv.

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