Tag: 24. Oktober 2009

Eintrittswelle

Die geschundene SPD erlebt eine wahre Eintrittswelle: Wie Spiegel Online meldet, haben sich seit der verlorenen Bundestagswahl mehr als 2000 meist jüngere Leute per Internet angemeldet. “Da erfahrungsgemäß viele auch ganz traditionell bei den Ortsvereinen eintreten, wird im Berliner Willy-Brandt-Haus mit mehr als 3200 neuen Genossen gerechnet.” Der Frankfurter Sozialpsychologe Rolf van Dick erklärt die Eintrittswelle damit, so Spiegel Online weiter, dass das “Wahlergebnis der SPD ein Schock für viele Linksliberale” war – und damit der Anstoß, sich selbst zu engagieren, weil sie davon ausgingen, dass die Volkspartei wichtig für dieses Land sei. Schön zu lesen, daß man doch kein Exot ist.

Sheffield Football Club – der älteste Fußballverein der Welt

Heute vor 152 Jahren wurde der erste Fußballverein der Welt gegründet: der FC Sheffield. Gründer des Clubs waren  laut Wikipedia ein Rechtsanwalt und Direktor einer Firma für die Herstellung von Silberplatten sowie ein Weinhändler. Ihnen ging es vor allem um die Etablierung eines regelmäßigen Spielbetriebs und die Vereinheitlichung der Regeln. Ihre Sheffield Rules waren das erste moderne Fußballregelwerk. Der FC Sheffield blieb bei seinem Status als Amateurverein. Und so sind heute die Proficlubs Sheffield United und Sheffield Wednesday weitaus populärer. Der älteste Fußballverein der Welt spielt heute in der Northern Premier League Division One South, der vierthöchsten Amateurliga Englands und der achten Liga des englischen Ligasystems insgesamt. Der FC Sheffield hat neben Real Madrid als einziger Verein von der FIFA den Order of Merit erhalten, die höchste FIFA-Auszeichnung.

CDU: Neue Töne

Neue Töne bei der CDU. Man wolle sich, so der neugewählte Fraktionsvorsitzende Volker Schmitz, auf den Wettbewerb mit den anderen Fraktionen bzw. Parteien konzentrieren und nicht vorrangig auf den Bürgermeister. Die CDU müsse “wieder erkennbar werden und Profil gewinnen”, so Volker Schmitz im heutigen Wermelskirchener Generalanzeiger. Es tue auch der Stadt nicht gut, wenn sich die Politik nurmehr in Verbalgefechten ergehe. Eine späte Einsicht. Aber immerhin. So ganz scheint die Bereitschaft, vom Bürger lernen zu wollen, noch nicht versiegt zu sein. Die überwiegende Mehrheit der Wermelskirchener wird es gewiß begrüßen, wenn nicht mehr der Krawall die lokale Politik bestimmt, sondern Nachdenklichkeit, Einsicht, Demut. Schaun wir mal.

Reetz: Rückzug nach Demontage

Christel Reetz, bislang stellvertretende Bürgermeisterin in Wermelskirchen, zieht sich nach den von der SPD-Fraktion im Stadtrat verursachten Querelen zurück von ihrem Amt. Sie nahm, wie die beiden lokalen Zeitungen übereinstimmend berichten, nicht einmal mehr an der konstituierenden Sitzung der Fraktion teil, sondern ließ ihre Erklärung verlesen. “Ich bitte insbesondere diejenigen um Verständnis”, zitiert der Wermelskirchener Generalanzeiger die Erklärung von Christel Reetz, “die mich zum ‘Durchhalten’ ermutigt hatten.” Christel Reetz hätte wohl für eine Fortsetzung ihrer Tätigkeit als stellvertretende Bürgermeisterin zur Verfügung gestanden. Die Demontage einer verdienten Sozialdemokratin und der Verlust einer keineswegs unwichtigen öffentlichen Funktion, das ist nun das Ergebnis einer verheerenden Kommunikation, wie sie von der Fraktion der SPD öffentlich geführt worden ist. Zunächst wurde ins Feld geführt, man wolle sich nur noch an der Sachpolitik orientieren und keine Listenverbindungen mehr mit anderen Parteien eingehen. Danach sprach der Fraktionsvorsitzende davon, daß das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters doch eher der größeren CDU-Fraktion zustehe und man nicht als Knüppel gegen die CDU wirken wolle. Und jetzt?  Jetzt wird im Nachgang Jochen Bilstein mit der Überlegung zitiert, man habe Christel Reetz  “seitens der SPD-Fraktion und nicht auf der Liste der ‘Regenbogenfraktionen’ in der Sitzung des Rates am kommenden Montag zur Wahl” vorschlagen wollen. Interessant. Christel Reetz als Kandidatin auf einer eigenen Liste der SPD. Warum nicht schon früher? Hinter uns liegen zwei Wochen, in denen die SPD öffentlich ein Lehrstück für mißratenen Umgang mit eigenen Genossen, falsche Antworten auf politische Angebote anderer Parteien und eine vollkommen mißlungene Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit dargeboten hat. Mal wieder. Leider.