“Grundsätzlich wählbar”

“In der Sache gibt es gar nicht viele gravierende Unterschiede. Die tun sich eher in in Fragen der Persönlichkeit auf. Aber alle drei Kandidaten sind meiner Überzeugung nach wählbar.” So der Kommentar von Thomas Wintgen im heutigen Wermelskirchener Generalanzeiger.

Das will ich hoffen, daß alle drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Wermelskirchen grundsätzlich wählbar sind. Wäre ja noch schöner, wenn die Wermelskirchener Bürger im Rahmen dieses grauenvollen Wahlkampfs auch unwählbare Kandidaten präsentiert bekommen hätten.

Es geht aber nicht nur um die grundlegende Wählbarkeit der Kandidaten, also die Persönlichkeiten und die persönlichen Eigenschaften. Wir haben zwei Kandidaten und einen Amtsinhaber. Käme einer der beiden Kandidaten ins Amt, hätten wir also den fünften Bürgermeister in Folge, der sich neu einarbeiten muß. Ich habe es in meinem ersten Artikel in diesem Blog schon geschrieben: “Das Amt des Bürgermei­sters ist (..) kein Lehrberuf. Man braucht seine Zeit, um eine Stadtverwaltung führen zu können, die örtli­chen Begebenheiten zu kennen, kulturelle Beson­der­hei­ten zu erfahren, den Menschen, ihren Verei­nen und Organisationen bekannt zu werden, ihre Nöte, ihre Interessen und Sorgen zu erfahren, die wirtschaftli­chen und finanziellen Bedingungen der Stadt zu durchschauen. Warum also sollte ich dafür sein, jetzt schon wieder einen neuen Bür­germeister zu installieren? Nur weil mit SPD und CDU die Ver­lierer der letzten Wahl gemein­same Sache machen und im Rat herrschen wollen wie einst? (…)  Diese Stadt braucht nicht den fünften Bürgermeister seit Heinz Voetmann. (…) Nicht Eric Weik verdient die zweite Amts­periode, sondern wir, die Bürger dieser Stadt.”

Das will ich einen Tag vor der Wahl doch noch einmal bekräftigen.

10 Kommentare

  1. @Herrn Lichtenberg:
    Da sind Sie mal wieder nicht aus erster Hand informiert. Herr Dr. Prusa ist kein FDP-Mann. Er arbeitete bis vor kurzem für die FDP, ist aber kein Mitglied.

    Und selbst wenn: Beweist das nicht gerade, dass die SPD hier vor Ort (und vielleicht auch die CDU) nach sachlichen Kriterien entscheidet und nicht nach dem Parteibuch, wie gerade der SPD immer nachgesagt wird in Zusammenhang mit dem 2. Beigeordneten?

    Natürlich wäre uns ein Bewerber mit SPD-Parteibuch am liebsten gewesen! Aber das kann doch nicht das Entscheidungskriterium sein!

    Wichtig ist, dass wir eine Persönlichkeit gefunden haben, die sich vielleicht gerade dadurch qualifiziert, dass sie mal einen außenstehenden Blick auf Wermelskrichen wirft, auf keinen Fall mit irgenwelchen Mauscheleien hier in Zusammenhang gebracht werden kann und in größeren Zusammenhängen denkt. Nicht, wem kann ich dadurch nützen, dass hier oder da mal wieder eine kleine “Abrundungssatzung” beschlossen wird?

    So – jetz’ is’ Kirmes! Basta!

  2. Frustrierter

    Es kommt immer auf die Sichtweise an, lieber Herr Horn. Sicher hat die CDU den alten Bürgermeister nominiert und er sollt “gewählt” werden. (Sicher wissen Sie noch, dass früher der Bürgermeister von den stärksten Parteien gestellt wurde,wohl deshalb 40 Jahre CDU-Bürgermeister). Ich bezweifle aber noch immer, dass der Wermelskirchner Bürger die CDU 2004 über den Bürgermeister abgewatscht hat. Das hätte er (der Bürger) sicher schon vorher getan und nicht über den Umweg einer Bürgermeisterstichwahl.

  3. Keine Sorge, lieber frustrierter Besucher, ich werfe nichts durcheinander. Der alte Bürgermeister wurde von der CDU gestellt. Den wollte die CDU auch in der folgenden Legislaturperiode im Amt behalten. Das ist ihr nicht gelungen. Mit dem bekannten Ergebnis. Das nenne ich abgewatscht, wenn der Amtsinhaber nicht einmal mehr 30% der Stimmen bekommt. Daß der Verlust der CDU bei den Ratswahlen moderat war, nenne ich im übrigen auch Wahlniederlage.

  4. Frustrierter

    Nun werfen sie nicht alles durcheinander, Herr Horn:
    Der Bürger hat 2 Stimmen: die für den Bürgermeister und die für den Rat. Der Bürger hat nicht die CDU (Rat)”abgewatscht”, sondern den alten Bürgermeister abgewählt. Erinnern Sie sich noch: selbst die Herrn Weik unterstützenden “Parteien” waren überrascht.
    So ist es auch morgen: Es wird der Rat und der Bürgermeister gewählt, egal, wen der Bürger (Wähler) “an der Macht” haben will und für wen er sich entscheidet.
    Vertrauen wir auf das Urteilsvermögen der Wähler, der 2 Stimmen hat.

  5. Frustrierter

    Sicher geht es um Macht, aber wie gesagt von “beiden Seiten”. (Gegenargumente gibt es in Hülle und Fülle!)
    Ich weiß, daß wir uns am Sonntag nicht “sehen”!
    Außerdem “glaube” ich nicht, dass die Wermelskirchner intelligent sind, ich “weiss” es, egal wie die Wahl ausgeht!

  6. Nachtrag zum frustrierten Besucher: Die CDU hat nicht lediglich Stimmen verloren bei der letzten Kommunalwahl. Sie hat nach über 40 Jahren den Bürgermeister nicht mehr stellen dürfen in dieser Stadt. Mit mehr als 70% abgewatscht – wenn das keine verlorene Wahl ist, dann gibt es keine ….

  7. Michael Lichtenberg

    Eindeutig geht es um die Macht!

    CDU+SPD arbeiten nur zusammen um den Grundsatz “Im Übrigen sind wir dafür, dass wir dagegen sind” zu leben.

    Als Beispiel dafür fällt mir nur ein, dass sie sogar – ich behaupte aus Versehen – einen FDP -Mann als Dezernenten gewählt haben. Nach den Presseberichterstattungen ist das sicher keine schlechte Wahl.Aber ist es einer von uns – einer der bleibt? Gab es da nicht auch mindestens eine weitere qualifizierte Bewerbung. Die haben aber wohl die falschen Parteien präferiert – oder? Tun sie Ihre Pflicht und handeln zum Wohle der Stadt und Ihrer Bürger!
    Wir sehen uns Sonntag und ich gebe nicht auf, an die Intelligenz aller Wermelskirchener zu glauben.

  8. Frustrierter

    Den letzten Satz kann ich voll unterstreichen, mit dem Zusatz: VON BEIDEN SEITEN.

  9. Na, dem vorherigen Bürgermeister von der CDU haben die Bürger dieser Stadt doch wohl ein eindeutiges Zeugnis ausgestellt: In der Stichwahl haben mehr als 70 % der Wähler nicht ihn, sondern Eric Weik gewählt. Wenn das kein eindeutiges Votum ist…
    Noch sind CDU und SPD die stärksten Parteien im Kommunalparlament. An der Stelle zitiere ich Sie gerne: Warten wir ab, wie die Bürger morgen entscheiden.
    Und schließlich: Ich glaube, daß das eigentliche Dilemma des Bürgermeisters ist, daß die größte Fraktion im Rat, die CDU, partout den Bürgermeistersessel zurückerobern will. Ich denke, die Chancen einer nachhaltigen Zusammenarbeit sind in der Vergangenheit kaum ausgelotet worde. Zuviel Machtpolitik, zuwenig Sachpolitik.

  10. Frustrierter

    Das sind meiner Meinung nach schlechte Argumente: Dem vorherigen Bürgermeister hätte man auch die Chance der längeren “Einarbeitungszeit” geben sollen. Dann hätte WK erst den 3. Bürgermeister! Im Übrigen haben CDU + SPD 2004 zwar Stimmen verloren (nicht die Wahl), sind aber weiterhin
    die stärksten Parteien. Das scheint das Dilemma des Bürgermeisters und der ihn unterstützenden Parteien zu sein.
    Also warten wir ab, wie der Bürger morgen entscheidet.

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